Sortenschutz, Markenschutz und Registrierung

Über diese Thema ist in den diversen Foren schon allerhand geschrieben worden, leider ist noch nie dem Hobbyzüchter eine Möglichkeit aufgezeigt worden, seine Rosen offiziell zu registrieren und zu benennen, ohne daß dies direkt einen großen Haufen Kohle verschlingt.
Ein Sortenschutz, zu beantragen beim Bundessortenamt kostet für eine Rose ( Sorte 11) ca. 1100 € Registriergebühr und 50-300 € pro Jahr für den laufenden Schutz (http://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/Geb_VZ_gesamt.pdf) und noch eine Reihe anderer Gebühren, die ich nicht detailliert studiert habe , schützt dann vor unerlaubter Vermehrung/Verkauf der betreffenden Rose.
Eine Markenanmeldung bei deutschen Marken und Patentamt mit einem Schutz für 10 Jahre kostet ca. 500€.
Sorten- und Markenschutz lohnen nur, wenn man die Rose kommerziell vertreibt und mit einem gewissen Mindestumsatz kalkulieren kann.
Welche Möglichkeiten hat jetzt der Hobbyzüchter, seine Rose zu benennen und offiziell zu registrieren?
1. Für sich selber kann man nach Lust und Laune verfahren, solange man die Rose nicht in Verkehr bringt.
2. Rose bei HMF eintragen. Der Name der Rose sollte in der betreffenden Rosengruppe noch nicht vorhanden sein.
3. Jetzt der Clou: Rosen können über die“ Internationale Cultivar Registration Authority „ registriert werden. http://www.stsrv.com/irar/irar.htm

Die American Rose Society, dient nach Vereinbarung der International Society for Horticultural Sciences, als Internationale Registrations-Behörde für Rosen und folgt den Regeln des Internationalen Kodex für die Nomenklatur der Kulturpflanzen bei Registrierung von neuen Rosen.
In Verbindung mit der Eintragung als Züchter bekommt man einem Namenscode (in der Regel die ersten drei Buchstaben des Nachnamens). Bei der Registrierung einer Rose ist dies der Prefix für den registrierten Namen. Bsp.: „Angela“ von Kordes ist unter dem Namen “KORday“ registriert.
Der Vorteil für den Profi: Er kann die Rose und Lizenzen für diesen registrierten Namen auch noch nutzen, wenn er einen alten Markennamen bereits für eine neuer Rose benutzt. Ein Markenname kann also den Besitzer wechseln, der registrierte Name nicht.
Vorteil für den Hobbyzüchter: Die Registrierung ist kostenlos und bietet auch einen gewissen Schutz, was die Herkunft der Rose und den Züchter angeht.

Hier die erste von mir registrierte Rose: 'Sans Parents'

'Sans Parents', registrierter Name: 'Motsan'

es versteht sich von selbst, daß man hier nicht jeden Sämling registriert, sondern nur Rosen, die entweder ausreichend erprobt und vielversprechend sind oder aussergewöhnliche, schwer zu ziehende, neue Kultivare.

Nachtrag: Welche Sorten aktuell durch den Sortenschutz geschützt sind kann man in der Datenbank des Bundessortenamtes oder für den europäischen Bereich bei der CPVO ( hier unter Batanical Taxon 'Rosa L. eingeben) in Erfahrung bringen.