Donnerstag, 29. November 2012

Hip Hip Hurra

Da es jetzt wieder mit der Aussaat der Rosensamen losgeht schiebe ich diese Post mal nach oben......................
Da ist es, das Objekt der Begierde....
Im Spätherbst ist es so weit, die Hagebutten sollten reif sein. Das ist der Fall, wenn sie ca. 4-5 Monate gereift sind. Der Farbumschlag nach gelb, orange oder rot ist ein guter Indikator. Allerdings gibt es auch Hagebutten, die fast ihre grüne Farbe behalten. Also gilt es Buch zu führen und am besten die 5 Monate abzuwarten.



Rechts die halbierte Hagebutte mit den Nüsschen, die manchmal auch fälschlicherweise als Samen bezeichnet werden. Da juckt es schon beim hingucken. Die Anzahl der Nüsschen variiert, je nach Sorte und Bestäubungserfolg. Manchmal gibt es sogar Blindgänger.

Unten ein Exemplar von Rose de Resht, das ein wenig haariger ist



Die Nüsschen werden vereinzelt und 24 Std gewässert. Wer will kann 0.5% ige Wasserstoffperoxid-Lösung verwenden, es geht aber auch ohne. Franz Wänninger im GRF Forum empfiehlt dagegen eine 0.1% ige Chinosol-Lösung um die Fungi im Griff zu halten.






zum Schluss werden die Nüsschen mit feuchtem Perlit gemischt und in einen Zip-Lock Beutel verpackt. Dann geht es für ca. 8 Wochen ab in den untern Bereich des Kühlschranks (Gemüsefach).Dieses Verfahren bezeichnet man als Stratifikation, es dient dazu die Dormanz der ruhenden Embryonen zu brechen. Erst nach der Kältebehandlung können wir aussäen.

jetzt, Anfang Dezember, ist es auch so weit, daß die ersten Nüsschen ausgesät werden können. (Bitte bei dem Termin beachten, welche Möglichkeit man hat die Sämlinge nach dem keimen groß zu ziehen. Wer keine Möglichkeit hat, in einem Wintergarten, beheiztem Gewächshaus oder an einem großen Blumenfenster zu arbeiten, also auf das Freiland angewiesen ist, sollte die Aussaat auf Mitte bis Ende Februar verlegen).
Einen Teil der Aussaat gebe ich nicht in Kühlschrank, sondern direkt in das Substrat, in dem sie später keimen sollen. Die Stratifikation muß in diesem Fall an einem Ort erfolgen, der kalt aber weitgehend frostfrei ist. Der Name 'Stratifikation' kommt von Schichten. Früher oder auch noch Heute wurden die 'Samen' im feuchten Sand gebettet in Horden aufeinander geschichtet und in Erdgruben überwintert. Das sicherte zum Einen die nötige Kältebehandlung und verhinderte zum anderen das zu frühe auskeimen der Sämlinge.
Die Nüsschen aus dem Kühlschrank werden später genau so ausgesät, nur später, da sie ja ihre Kältebehandlung im Kühschrank bekommen. Als Substrat verwende ich je nach Lust und Laune:
einfache nährstoffarme Anzuchterde, Tongranualt oder Torfquelltöpfchen. Letztere haben den Vorteil, daß man nach dem Keimen nicht mehr pikieren muss, sondern einfach in ein geeigneten Topf verpflanzt.


in der Aussaatschale sieht man, neben etwas Pilzentwicklung, auch schon einen frühen Sämling. Diese Multiflorasamen scheinen überhaupt keine Kältebehandlung zu benötigen, sie keimen sehr willig, allerdings hier ein wenig zu früh. Wenn's einen kalten Winter gibt ist der Sämling hinüber.

Die Schalen mit der Aussaat packe ich noch bis Anfang Februar in die kalte Garage. Dann werden sie langsam wärmer gestellt ( nicht > 20°C, ab 27°C sollen sie erneut in eine Dormanz fallen)

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